UNESCO Weltkulturerbe

Geschichte

 

Über die Herkunft des etwas unschöne Namens Wurmloch lässt sich nichts Bestimmtes sagen. Es gibt eine sprachliche und zwei Volkserklärungen:


-Bischof Teutsch will den Namen sprachlich erklären, wenn er die Ansicht vertritt, dass die Endung „loch“ im Namen Wurmloch vom lateinischen Wort „lucus“, zu Deutsch Hain/Wald kommt. Ins Deutsche übersetzt heißt demnach der Name Wurmloch dann „Hain des Wurmes oder des Drachens“. Wurmloch würde demnach in dieser Auslegung so viel bedeuten wie „Drachenhain“. Es mag sein, dass einst in den Wurmlocher Hainen Drache gehaust haben, „Linddrachen“, wie sie auch im Nibelungenlied beschrieben werden.


-Pfarrer Nagelbach berichtet, der Presbyter Georg Wotsch, Haus-Nr. 11, habe ihm erzählt, dass ein Teil des Wurmlocher Waldes in den „Dalen“ tatsächlich „Drachenbäsch“ geheißen habe. Die Vermutung liegt nahe, dass es im Talwinkel „Em Hiawest“ (Heves), vor der Einwanderung der Sachsen vielleicht Niederlassungen oder gar Militärlager der Traker, Daker, Römer, Goten, Bulgaren, Szekler oder anderer Völker gegeben hat.


Das die Wurmlocher Fluren ein bedeutsamer Platz nicht weit von dem Knotenpunkte Kleinkopisch und Mediasch gewesen ist, für die von hier aus der Militärnachschub und die Proviantversorgung schnellstens möglich war, während man im Rücken die in Richtung Agnetheln oder Marktschelken führenden Ausfallstraßen als Ausweich- oder Rückzugsmöglichkeiten hatte.


Was nun die beiden Volkserklärungen anbelangt, so geht die eine dahin, dass das Dorf wie ein Wurm sich in dieses Loch hineingefressen habe. Sodann erklärt der Volksmund den Namen auch noch so: Der Name „Wurmloch“ sei aus „Warmloch“ entstanden, weil der Ort hier in einem von warmer Luft durchzogenen Loch liege. In der Tat strömt dem Wanderer warme Luft entgegen, wenn er aus dem Kokeltal in dieses Seitental einbiegt, weil es von allen Seiten von Bergketten abgeschirmt ist.


Welche von diesen Deutungen die Richtige ist, entzieht sich der bisherigen Beurteilung, da man auf keine Art hat erfahren können, ob der Ort einmal auch anders als Wurmloch, oder sächsisch "Wormloch“ geheißen hat. Mittelhochdeutsch bedeutet „Wurm“ so viel wie „Schlange“ und „loh“ heißt Wald. Wurmloch ist also ein „Schlangenwald“. (Kisch, Band 45, pg. 159, Archiv Gundelsheim)


Von den Ungarn ist „Wurmloch“ in „Baramlaka“ umbenannt worden, was so viel wie „Rinderwohnung“ bedeutet. (Scheiner. Ortsnamen. pg. 159, Archiv Gundelsheim)


Die erste Deutsche Benennung „Wurmloch“, wird 1357 anlässlich der Klage gegen den Weissenburger Bischof erwähnt, als die Pfarrer des Schelker Kapitels sich beim König beklagten (Ub. II Nr. 729, pg. 146)


Unter anderen sind folgende Ortsbezeichnungen urkundlich feststellbar; 1305 "Baromlaka" 1357 "Wurmloch", 1359 "Baramlaka" oder 1516 Warumlack", 1760 "Vurmloch", 1805 "Vorumloch", sowie letztendlich der im 20. Jahrhundert benutze sächsische Name "Wurmloch"/rumänisch Vorumloc. Dieser wurde dann ab 1964 "per Dekret" durch die rumänische Benennung "Valea Villor" (Tal der Weinberge) ersetzt.


Quelle "Wurmloch im Weinland" Heimatbuch einer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft (Seite 120)

 

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